Проповеди


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16.06.2025

Vater Aidan am 2.März 2025

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Liebe Brüder und Schwestern,
Die Evangelien von heute und morgen erzählen von vielen Heilungen, die unser Herr und Heiland Jesus
Christus an den Menschen bewirkt hat. Da ist heute die Heilung eines Aussätzigen, und morgen die
Heilung eines Gelähmten. Heilung der Kranken ist immer auch die Heilung des Geistes des Menschen.
Der Aussatz ist die quälendste aller damals bekannten Krankheiten. Sie läßt den Menschen langsam zum
Tode hinsiechen und ist mit dem Verfall des Menschen verbunden. Das ist der bloß irdische Mensch, der
sich nicht öffnet für das Heilswirken Gottes. Das ist die Sünde; die Absonderung des Menschen von Gott.
Die Überlieferung unserer Kirche sagt, dass durch die Sünde Krankheit und Tod in die Welt bekommen
sind. Adam und Eva haben von dem Baum der Erkenntnis gekostet im Truge, dass sie sein würden wie
Gott, was der Teufel in Form der Schlange der Eva eingeflüstert hat. Das ist das, was der Teufel uns seit
eh und je weißmachen will: Daß wir dem Wesen nach wie Gott sein können, und daß wir Gottes nicht
mehr bedürfen.
Gott möchte uns aber der Gnade nach vergotten, mit uns eins werden, aus Liebe zu uns und durch
unsere Liebe zu ihm.
Der Humanismus, der seit vielen Jahrhunderten in unserer Welt herumgeistert, frißt die Menschen auf
und macht ihnen weiß, dass sie Gott nicht brauchen, daß der Glaube nur eine Privatsache sei, daß die
Existenz Gottes nur vom persönlichen Glauben abhänge. Von wegen!
Letztlich möchte der Teufel uns dazu führen, nur auf uns selbst zu vertrauen, wie das Volk Amalek in
der Bibel, der Todfeind Israels, des Gotteskämpfers. So siecht der Mensch langsam dahin und auch unsere
Gesellschaft, unsere modernen westlichen Staaten siechten in den Jahrhunderten langsam dahin, weil sie
Gott immer mehr vergaßen.
Wir sind heute an einem Punkt, wo vieles aus den Fugen gerät, wo sich zweifelhafte Machtstrukturen an
die Spitze unserer Völker gesetzt haben, die auf den Prinzipien des Humanismus herumreiten, die
Religion und alles Gewachsene zerstören wollen. Der Humanismus ist zu einem Trans-Humanismus
geworden, der das Ziel hat, den Menschen durch Technologie und Computer zu ersetzen. Es geht aber nicht darum, dem Menschen damit zu helfen, sondern ihn abzuschaffen. Auch das ist der Aussatz der Gottlosigkeit.
Doch auch dies kann sich jederzeit ändern, wenn sich alles wieder Gott zuwendet.
Doch urteilen wir nicht über die Anderen. Seien wir wachsam und prüfen, wie viel dieses bloßen Humanismus noch in unseren eigenen Herzen steckt; wo wir tatsächlich Gott ausklammern und nur auf uns selbst vertrauen. Gott möchte, dass wir Amalek in uns ausrotten und dass Israel in uns herrsche. Daß das Heilige unser Herz erfülle und unser Leben bestimme. Es gibt keinen anderen Lebensquell als Gott. Es gibt keinen anderen Anker für uns als Jesus Christus von
Nazareth. Ohne Ihn siechen wir dahin wie der Aussätze; so kommen wir langsam und qualvoll zum geistigen Tode. Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch, rettet uns wie Er den Aussätzigen rettet. Wenden wir uns ihm in Liebe zu, heilt er uns von diesem Aussatz, von diesem bloßen Humanismus. Und lädt uns ein, zum Gottmenschentum (hl. Justin von Celje) zu gelangen; zum Theo-Humanismus; wodurch das wahre Anlitz des Menschen hervortritt. Denn nur aus der Liebe zu Gott ist wahre Liebe zu den Menschen möglich.
Das wahre Bild des Menschen, ist der Mensch, der seine Hände empor zum Himmel hebt; und nicht derjenige Da-Vinci-Mensch, der nur um sich selbst kreist, wie der fünfzackige Stern, der das Symbol des gottlosen Humanismus ist. Denn letzterer kann schnell zu einem Pentagram umgedreht werden. Die Liebe des Menschen nur zu sich selbst ohne Gott landet langsam aber sicher beim Haß und der Verachtung. Das ist die Falle. Durch seine Einladung an uns heilt uns Christus auch, dass wir wieder laufen können, weil uns das Kreisen bloß um uns selbst gelähmt hat; wie er den Gelähmten im Evangelium heilt.
Das ist die frohe Botschaft, das Evangelium, das Gott uns schenkt.
In diesem Sinne ist, denke ich, auch das Gedenken des hl. Gregor Palamas am morgigen Tage ztu sehen. Dieser große heilige Kirchenvater hat die heilige Orthodoxie im 14. Jhd. gegen die aufkommende Gefahr des Rationalismus, der durch die röm.-katholische Scholastik auch im Osten Einzug hielt, verteidigt. Daß
jenseits der Gedanken und des Denkens an sich im geistigen Herzen des Menschen Kontakt mit Gott möglich ist; und die ungeschaffenen göttlichen Energien wahrgenommen werden können. Er bezog sich dabei auf das Herzensgebet der Mönche, welches im viel klareren und nüchternen Sinne
in der Lage ist, die Wahrheit herauszuschälen, als jeder kluge Gedanke oder jede Spekulation. Der hl. Gregor Palamas hat gegenüber der Krankheit des Rationalismus des Westens das Heil Gottes herausgeschält, das Er an uns wirkt, und uns daran erinnert, durch welchen Kanal Gottes Heil kommt, wo
wir Heil und Heilung empfangen können.



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Hier veröffentlichen wir Predigten, die in unserer Gemeinde in Karlsruhe nach der Liturgie gehalten wurden. 

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